Renovieren in Zeiten von Corona
Im Frühjahr und Sommer werden so manche Modernisierungsprojekte rund um Haus und Wohnung in Angriff genommen. Doch in diesem Jahr ist vieles anders. Wie man jetzt mit Handwerksarbeiten umgehen sollte, erfahren Sie hier.
Bodenbeläge austauschen, die Heizung warten oder sanieren, Fenster oder die Haustür erneuern, Malerarbeiten erledigen – in der hellen Jahreszeit lassen viele ihr Heim auf Vordermann bringen. In diesem Jahr ist jedoch die Verunsicherung groß: Bringt man sich und seine Familie unnötig in Gefahr, wenn man Handwerker ins Haus lässt?
Panik ist nicht angebracht
Oftmals sind auf längere Sicht schon Termine für größere Maßnahmen vereinbart worden. Wie geht man jetzt damit um?
Zum einen: Kein verantwortungsbewusster Handwerker möchte sich selbst in Gefahr bringen. Zum anderen: „Da Handwerker in der Corona-Krise von ihren Berufsgenossenschaften klare Vorgaben zur Infektionsvermeidung haben, ist eine Verschiebung der Maßnahmen nicht notwendig“, betont Frank Ebisch, Sprecher des Zentralverband Sanitär Heizung Klima ZVSHK.
Stornierungen aus Angst vor Ansteckung?
Bei Angst vor einer Ansteckung mit Covid-19 empfiehlt Frank Ebisch, das Gespräch zu suchen: „Einen Kündigungsgrund ‚Angst vor Ansteckung‘ gibt es nicht. Besorgte Eigenheimbesitzer können mit dem Fachbetrieb allerdings über eine mögliche Verschiebung der Arbeiten sprechen. Hierbei wird dann auch geklärt, ob dadurch zusätzliche Kosten entstehen, beispielsweise weil der Fachhandwerker bereits in Vorleistung gegangen ist und teure Bauteile bestellt hat.“
Corona-Hygienevorschriften gelten auch im Handwerk
Bei viele Arbeiten im und am Haus, beispielsweise an der Heizung, lässt sich ein direkter Kontakt oftmals vermeiden, denn zentrale Heizungsgeräte befinden sich in der Regel im Keller oder in einem anderen separaten Raum. Beim Betreten der Wohnung bzw. in direktem Kontakt gelten für Handwerker dieselben Regeln zum Schutz vor Infektionen wie im Alltag:
- Abstand halten (mindestens 1,5 Meter)
- Begrüßung ohne Handschlag
- Husten/Niesen in die Armbeuge
- Mund-Nasen-Schutz wird empfohlen
- regelmäßige Händereinigung
- Arbeits- und Pausenbereiche regelmäßig lüften
- Expertentipp
- Im Quarantänefall gelten besondere Regeln
- Wer sich in Quarantäne befindet und bei der Haustechnik eine Notfallsituation hat, sollte den Fachbetrieb vor Ort anrufen, muss aber auf die Quarantänesituation hinweisen. In der Regel wird der Fachmann dann in Abstimmung mit den örtlichen Gesundheitsbehörden die notwendigen Maßnahmen besprechen. Wichtig zu wissen: Der Fachbetrieb ist nicht verpflichtet, den Auftrag anzunehmen. Denn dieser muss freiwillige Mitarbeiter finden, die sich bereit erklären, den Einsatz zu übernehmen. Dieser erfolgt dann in kompletter Schutzkleidung mit Atemschutz FFP3, Schutzbrille, Einmal-Anzug und Latexhandschuhen.
- Frank Ebisch, Sprecher des Zentralverband Sanitär Heizung Klima ZVSHK
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